Die Kartoffel (Solanum tuberosum), in Teilen Deutschlands sowie in
Österreich auch als Erdapfel, und im restlichen
deutschsprachigen Raum unter diversen Regionalnamen bekannt, ist eine
Nutzpflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse
(Solanaceae), zu der auch Tomate, Paprika und Tabak gehören.
Eine nähere Verwandtschaft zur Süßkartoffel
(Ipomoea batatas) besteht nicht. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird
"Kartoffel" für die unterirdischen Knollen verwendet.
Über diese Knollen kann sich die Pflanze vegetativ vermehren.
Die Samen werden in tomatenähnlichen Beeren gebildet, welche -
wie alle grünen Teile der Pflanze - für Menschen
ungenießbar bis leicht giftig sind.
Weltweit gibt es rund 5.000 Kartoffelsorten. Diese sind aufgrund der
vielen verschiedenen Verwendungszwecke und weit verbreiteten
Anbaugebieten gezüchtet worden. Zudem werden ständig
weitere Sorten entwickelt. Die weltweit größte
Gendatenbank unterhält mit ca. 100 wilden und 3.800 in den
Anden traditionell kultivierten Kartoffelsorten das internationale
Kartoffelinstitut mit Sitz in Lima, Peru.
Weniger als ein Viertel der Kartoffelernte gelangt direkt zum
menschlichen Verzehr. Ein Viertel wird zu Stärke und Alkohol
verarbeitet, ca. vierzig Prozent landen im Futtertrog von Nutztieren,
ca. zehn Prozent der Ernte werden als Saatkartoffeln wieder in die Erde
versenkt.
Inhaltsstoffe, Nährwert und ökotrophologische
Besonderheiten:
Gepellte/geschälte Kartoffeln enthalten:
* ca. 15 Prozent Kohlenhydrate
(Stärke)
* ca. 2 Prozent Eiweiß
* ca. 0,1 Prozent Fett
* ca. 2,1 Prozent Ballaststoffe
* ca. 78 Prozent Wasser
* ca. 1 Prozent Mineralstoffe und
Spurenelemente wie Natrium, Kalium, Calcium, Phosphor und Eisen
* zahlreiche Vitamine,
hauptsächlich Vitamin C, aber auch Vitamin A und Vitamine der
B-Gruppe
* Stoffe, die für den Geschmack
und den Geruch der Knolle verantwortlich sind; etwa 140 chemische
Verbindungen wurden in rohen, gekochten oder dehydrierten Kartoffeln
entdeckt. Die wichtigsten sind 1-Octen-3-ol, (E)-2-Octenol,
(E)-2-Octanal und Geraniol, sowie 2-Isopropyl-3-methoxypyrazin, welches
die erdige Note im Geruch und Geschmack hervorruft. Derivate des
Pyrazin sind es auch, die das Aroma gebackener Kartoffeln ausmachen.[18]
Hochwertiges Eiweiß liefert die Kartoffel zwar in
bescheidener, dafür um so wertvollerer Menge. Von allen
pflanzlichen Eiweißlieferanten hat sie den höchsten
Anteil an verwertbarem Eiweiß, das Kartoffeleiweiß
verfügt also über eine hohe biologische Wertigkeit.
Besonders reich ist das Knollengewächs an den Vitaminen B1, B2
und C.
100 Gramm frische Kartoffeln entsprechen einer Energiemenge von etwa
298 Kilojoule, das entspricht 70 Kilokalorien.
Kartoffelschalen und grüne Kartoffeln enthalten
gegenüber geschälten normalen Kartoffeln ein
mehrfaches an Alkaloiden. Aus diesem Grunde sollte man Kartoffelschalen
und grüne Kartoffeln nicht, insbesondere nicht in
größeren Mengen, für die Ernährung
verwenden. Man betrachtet 200 Milligramm pro Kilogramm Knollen als
Grenzwert für eine toxische Dosis.