- Der ursprünglich aus dem innerasiatischen Bergland stammende zwiebelverwandte Knoblauch zählt zu den ältesten Kulturpflanzen. Weitere umgangssprachliche Bezeichnungen sind Knobi, Chnobli (Schweiz), Knofi, Knowwlich oder Knofl. Schon vor über 5000 Jahren finden sich Hinweise auf seine Verwendung in Medizin und Küche.
Über Indien und Persien gelangte der Knoblauch zu den Mittelmeervölkern. Herodot berichtet, dass beim Bau der Cheopspyramide auf Anweisung der Priesterärzte für Knoblauch-, Zwiebel- und Rettichkost riesige Geldmengen aufgewendet wurden, um die Sklaven gesund und bei Kräften zu halten. Vor allem Infektionskrankheiten wurden durch diese vorsorgliche Maßnahme bei diesen riesigen Menschenmassen weitgehend gebannt. Später brachten die Römer den Knoblauch in unsere Breiten. Die heilige Hildegard von Bingen benutzte Knoblauch gegen Gelbsucht, während Paracelsus, der berühmteste Arzt des 16. Jahrhunderts, ihn sowohl als Mittel gegen die Pest, wie auch als nachgeburtsförderndes Medikament empfahl.
In unseren aufgeklärten Zeiten schätzen wir unter den gesundheitlichen Vorzügen des Knobis besonders seine vampirvergrämende Wirkung. Sein Name weist im Übrigen auf die gespaltenen Zehen hin und ist wortverwandt mit dem Begriff` ´Klauen´, welchen wir für die gespalten Füße verschiedener Tiere verwenden.
Der Knoblauch wird in der kalten und warmen Küche genutzt. Beim Braten darf er nicht zu braun werden, weil er sonst bitter werden kann.
Der oft als unangenehm empfundene Geruch nach dem Genuss von Knoblauch rührt von den Abbauprodukten schwefelhaltiger Inhaltsstoffe wie dem Alliin, das zu Allicin umgewandelt wird, her. Knoblauch ist eine wichtige Selenquelle. Er wirkt antibakteriell und soll der Bildung von Thromben vorbeugen. Die Inhaltsstoffe des Knoblauchs wirken antimikrobiell und blähungstreibend. Außerdem stehen sie im Verdacht, die Blutfettwerte zu senken und damit vorbeugend gegen arteriosklerotische Veränderungen der Blutgefäße zu wirken. Des weiteren sollen sie die Auflösung zusammengelagerter Blutplättchen fördern und dadurch die Fließeigenschaften des Blutes verbessern. Außerdem wirkt der Knoblauch vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten sowie möglicherweise gegen bestimmte Krebsarten (Magen-, Darm-, Speiseröhrenkrebs) und hat einen stimulierenden Einfluss auf die Reparatur geschädigter DNA.
Bei einigen Menschen ruft Knoblauch aber auch Verdauungsstörungen hervor.
Vor allem von Menschen aus Kulturbereichen, in deren traditioneller Küche wenig bis gar kein Knoblauch verwendet wird, werden die körperlichen Ausdünstungen der Menschen, die ihn gegessen haben, als störend empfunden. Die strengriechenden Stoffe kommen dabei nicht, wie oft angenommen, aus dem Magen. Stattdessen werden die schwefelhaltigen Abbauprodukte über die Lungenbläschen an die Atemluft abgegeben. Diese Gerüche werden von einem selbst und von anderen Personen, welche Knoblauch gegessen haben, nur schwach oder gar nicht wahrgenommen.
Und noch ein Tipp: die aphrodisische Wirkung ist ungleich höher, wenn beide Teilnehmer Knoblauch konsumieren.